Was bedeutet AFIR?
AFIR steht für „Alternative Fuels Infrastructure Regulation“, was auf Deutsch so viel bedeutet wie „Verordnung über die Infrastruktur von alternativen Kraftstoffen“.
Kurzer Exkurs
Alternative Kraftstoffe sind Treibstoffe, die nicht aus herkömmlichen fossilen Brennstoffen wie Benzin oder Diesel hergestellt werden. Stattdessen stammen diese aus erneuerbaren Energiequellen wie zum Beispiel Strom als Kraftstoff oder Wasserstoff als Brennstoff.
Was soll durch AFIR geregelt werden?
Fit-for-55-Paket
Das “Fit-for-55-Paket” ist eine umfassende Strategie der Europäischen Union zur Bekämpfung des Klimawandels und zur Umsetzung ihrer Klimaziele bis 2030, welches am 14.Juli 2021 vorgelegt wurde. Der Name „Fit-for-55“ bezieht sich darauf bis zum Jahr 2030 die Treibhausgasemissionen, um mindestens 55% im Vergleich zu den Werten von 1990 zu reduzieren. Zu wichtigen Elementen des „Fit-for-55-Pakets“ gehören die Erweiterung des EU-Emissionshandelssystems auf neue Sektoren, die Erhöhung des Anteils erneuerbarer Energien, die Verschärfung der Energieeffizienzziele sowie strengere CO2-Emissionsstandards für PKWs und Nutzfahrzeuge.
Was bedeutet AFIR für die Elektromobilität?
Die Verordnung AFIR spielt in der Elektromobilität eine zentrale Rolle. Elektrofahrzeuge sind eine wichtige Alternative zu herkömmlichen Verkehrsmitteln und tragen zur Reduzierung von CO2-Emissionen bei. Und hier kommen wir auch schon zum nächsten Punkt.
Was bedeutet AFIR für den Ausbau der Ladeinfrastruktur?
- die Anforderungen an den jeweiligen Standort. Bedeutet: Der Aufbau von Ladeinfrastruktur an strategisch wichtigen Orten, welche für E-Autofahrer bequem erreichbar sind.
- die Ausbauziele, also die Mindestanforderung an die Anzahl der Ladestationen pro Region oder Land.
- die Transparenz und Information, sodass Elektrofahrzeugnutzende leicht herausfinden können, wo sie ihre E-Mobile aufladen können.
- der diskriminierungsfreie Zugang. Die Verordnung stellt sicher, dass jeder zu den Stationen Zugang erhält und Preise für die Nutzung der Infrastruktur fair und transparent sind.
- die Fristen, um sicherzustellen, dass die Ziele im Rahmen des „Fit-for-55“-Pakets auch eingehalten werden.
- die Barrierefreiheit und die Interoperabilität der Ladestationen.
Intero…was? Etwas einfacher ausgedrückt: Interoperabilität der Ladestationen bedeutet, dass Elektrofahrzeuge unabhängig von der Marke oder dem Hersteller an verschiedenen Ladestationen aufgeladen werden können, also eine nutzerfreundliche Ladestation. Dies kann durch Standardisierung von Steckertypen und Kommunikationsprotokollen erreicht werden, was durch AFIR eben gefördert wird.
WICHTIG
Die Anforderungen und Vorkehrungen der oben aufgeführten Maßnahmen variieren je nach Bundesland und örtlichen Vorschriften! Daher ist es ratsam sich vor Beginn der jeweiligen Projekte mit den örtlichen Behörden und Fachleuten in Verbindung zu setzen.
Wie stehen Förderungen und finanzielle Anreize für Ladeinfrastruktur im Zusammenhang mit AFIR?
Geld wächst nicht auf Bäumen, doch AFIR kann beim Aufbau einer Ladeinfrastruktur Anreize und finanzielle Unterstützung bieten. Regierungen und regionale Behörden können finanzielle Anreize wie Zuschüsse, Darlehen oder Steuervergünstigungen für den Ausbau von Ladeinfrastruktur bereitstellen zum Beispiel, um die anfänglichen Kosten für die Installation zu reduzieren. Die Europäische Union und die nationalen Regierungen können hierbei spezielle Förderprogramme auflegen.
Öffentlichen Stellen ist es ebenfalls gestattet in den Ausbau zu investieren. Dies kann den Aufbau von Ladepunkten an strategisch wichtigen Orten wie Autobahnen oder industriereiche Gebiete umfassen. Um die Nachfrage nach Elektrofahrzeugen zu steigern und den Ausbau von Ladeinfrastruktur zu fördern, bieten Regierungen Subventionen oder Kaufanreize für den E-Mobilitätssektor an. Die genauen Förderanreize variieren je nach Land und Region.
Was kann die AFIR-Verordnung langfristig bewirken?
Fossile Kraftstoffe, insbesondere Kohle, Öl und Erdgas gelten als Hauptquelle für CO2-Emissionen. Treibhausgasemissionen aus der Verbrennung fossiler Brennstoffe sind laut dem Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC), einer wissenschaftlichen Organisation, für den Großteil der menschengemachten Klimaerwärmung verantwortlich. Im jüngsten Bericht des IPCC aus dem Jahr 2021 wurde festgestellt, dass 82% der globalen Treibhausgasemissionen auf den Einsatz fossiler Brennstoffe zurückzuführen sind.
Durch AFIR kann somit die Freisetzung klimaschädlicher Gase wie CO2 in die Atmosphäre verringert werden, da die Infrastrukturverordnung den Übergang zu sauberen Energien fördert, indem sie Anreize für den Einsatz erneuerbarer Energien in Verbindung mit Elektrofahrzeugen schafft. Gerade Solarenergie oder Windenergie eignen sich gut für die Stromerzeugung für Elektrofahrzeuge. Die AFIR–Verordnung trägt zusätzlich dazu bei, die Akzeptanz und auch Verbreitung von Elektromobilität zu unterstützen, indem die notwendige Infrastruktur geschaffen und sichergestellt wird.
Zugegeben auch AFIR ist kein schnelles Medikament gegen den rasant fortschreitenden Klimawandel. Doch Vorschriften und Standards, die durch AFIR festgelegt werden, sind entscheidend für die Integration der Elektromobilität in den Verkehrssektor und auch für eine grünere und nachhaltigere Mobilitätswelt innerhalb eines langfristigen Zeitrahmens.
HERE finden Sie nun die aktuelle Pressemitteilung zu AFIR und alle wichtigen Dokumente zum “Fit-for-55-Pakets” des Europäischen Rats.
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