Elektrode

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Patrick Müller
UX & Performance Marketing bei ChargeHere.

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Inhaltsverzeichnis

Was ist eine Elektrode?

Definition

Eine Elektrode ist ein elektrischer Leiter, der in Kontakt mit einem Elektrolyten steht und als Übergang zwischen der elektronischen Leitung in Festkörpern und der ionischen Leitung in Flüssigkeiten oder Gasen dient. Elektroden spielen eine zentrale Rolle in elektrochemischen Zellen wie Batterien, Brennstoffzellen und Elektrolysezellen, aber auch in der Messtechnik und bei elektrochemischen Beschichtungsverfahren.

Wie funktioniert eine Elektrode?

An der Grenzfläche zwischen Elektrode und Elektrolyt laufen elektrochemische Reaktionen ab, bei denen Elektronen zwischen der Elektrode und den Ionen im Elektrolyten ausgetauscht werden. Je nach Richtung des Elektronenflusses unterscheidet man zwischen Oxidations- und Reduktionsreaktionen. An der Anode findet eine Oxidation statt, das heißt, Elektronen werden von Ionen oder Molekülen im Elektrolyten an die Elektrode abgegeben. An der Kathode läuft eine Reduktion ab, bei der Elektronen von der Elektrode auf Ionen oder Moleküle im Elektrolyten übertragen werden.

Das an den Elektroden anliegende elektrische Potenzial beeinflusst maßgeblich die ablaufenden Reaktionen. Durch Anlegen einer äußeren Spannung kann die Richtung der Reaktionen gesteuert und somit beispielsweise eine Batterie geladen oder entladen werden. Die Potentialdifferenz zwischen den Elektroden bestimmt die elektromotorische Kraft einer elektrochemischen Zelle.

Welche Arten von Elektroden gibt es?

Es gibt verschiedene Arten von Batterien, die sich in ihrer chemischen Zusammensetzung, Bauform und Anwendung unterscheiden. Grundsätzlich lassen sich Batterien in Primärbatterien (nicht wiederaufladbar) und Sekundärbatterien (wiederaufladbar) unterteilen. Zu den gängigsten Batterietypen zählen:

Anoden und Kathoden

In elektrochemischen Zellen wird die Elektrode, an der eine Oxidation stattfindet, als Anode bezeichnet, während die Elektrode, an der eine Reduktion abläuft, Kathode genannt wird. In Elektrolysezellen ist die Anode positiv und die Kathode negativ geladen, in galvanischen Zellen ist es umgekehrt.

Inerte und aktive Elektroden

Inerte Elektroden nehmen nicht direkt an den elektrochemischen Reaktionen teil, sondern dienen lediglich als Elektronenleiter. Sie bestehen oft aus Edelmetallen wie Platin oder Gold. Aktive Elektroden hingegen sind selbst an den Reaktionen beteiligt und verändern sich im Laufe des Betriebs, beispielsweise durch Auf- oder Ablösung von Metallen.

Fest- und Flüssigelektroden

Festelektroden sind starre, leitfähige Körper wie Metalle, Graphit oder leitfähige Polymere. Flüssigelektroden bestehen aus flüssigen Metallen wie Quecksilber oder Legierungen und ermöglichen eine einfache Erneuerung der Elektrodenoberfläche.

Referenzelektroden

Referenzelektroden haben ein stabiles und reproduzierbares Potenzial und dienen als Bezugspunkt für die Messung von Elektrodenpotentialen. Beispiele sind die Standardwasserstoffelektrode (SHE) und die Silber/Silberchlorid-Elektrode.

Welche Elektrodenmaterialien werden verwendet?

Die Wahl des Elektrodenmaterials hängt von den Anforderungen der jeweiligen Anwendung ab. Wichtige Kriterien sind die elektrische Leitfähigkeit, die elektrochemische Stabilität, die katalytische Aktivität und die Kosten. Häufig verwendete Materialien sind:

Metalle

Edelmetalle wie Platin, Gold und Silber eignen sich aufgrund ihrer hohen Korrosionsbeständigkeit und katalytischen Aktivität. Unedle Metalle wie Kupfer, Nickel oder Zink werden in Batterien und Galvanotechnik eingesetzt.

Kohlenstoff

Graphit und Glaskohlenstoff sind chemisch inert, kostengünstig und haben eine gute Leitfähigkeit. Sie finden Anwendung in Brennstoffzellen und Superkondensatoren.

Metalloxide

Mischoxide aus Übergangsmetallen wie Lithium-Nickel-Mangan-Cobalt-Oxid (NMC) oder Lithium-Eisenphosphat (LFP) werden als Kathodenmaterialien in Lithium-Ionen-Batterien verwendet.

Leitfähige Polymere

Polymere wie Polyanilin oder Polypyrrol können durch Dotierung leitfähig gemacht werden und eignen sich für flexible Elektroden und Sensoren.

Wie sieht die Zukunft der Elektrodenentwicklung aus?

Die Weiterentwicklung der Elektrodenmaterialien ist ein Schlüsselfaktor für die Verbesserung der Leistung und Wirtschaftlichkeit von Energiespeichern und -wandlern. Einige vielversprechende Ansätze sind:

Nanostrukturierte Materialien

Durch den Einsatz von Nanopartikeln, Nanoröhren oder porösen Strukturen kann die Oberfläche der Elektroden vergrößert und der Ladungstransport verbessert werden. Dies ermöglicht höhere Ströme und schnelleres Laden.

Kompositmaterialien

Die Kombination verschiedener Materialien in einer Elektrode kann die Vorteile der einzelnen Komponenten nutzen und Synergieeffekte erzielen. Beispielsweise können leitfähige Polymere mit Metalloxiden oder Kohlenstoffnanoröhren kombiniert werden, um die Stabilität und Leitfähigkeit zu erhöhen.

Selbstheilende Elektroden

Durch den Einbau von selbstheilenden Mechanismen, wie reversible chemische Bindungen oder Phasenübergänge, können Schäden an den Elektroden während des Betriebs repariert werden. Dies verlängert die Lebensdauer und erhöht die Sicherheit von Batterien.

Festkörperelektroden

Der Ersatz flüssiger Elektrolyte durch feste ionenleitende Materialien verspricht eine höhere Energiedichte, Sicherheit und Stabilität. Festkörperbatterien mit Keramik- oder Polymerelektrolyten sind Gegenstand intensiver Forschung.

Multifunktionale Elektroden

Die Integration zusätzlicher Funktionen wie Sensorik, Selbstüberwachung oder Energiegewinnung in die Elektroden eröffnet neue Möglichkeiten für intelligente und effiziente Energiesysteme.

Die Entwicklung neuer Elektrodenmaterialien und -konzepte erfordert ein interdisziplinäres Zusammenspiel von Materialwissenschaft, Elektrochemie, Nanotechnologie und Ingenieurwesen. Durch die Optimierung der Elektroden können die Leistung, Lebensdauer und Nachhaltigkeit von Energiespeichern und -wandlern in der Elektromobilität und darüber hinaus entscheidend verbessert werden.

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