Batterierecycling

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Patrick Müller
UX & Performance Marketing bei ChargeHere.

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Inhaltsverzeichnis

Was ist Batterierecycling?

Definition

Batterierecycling bezeichnet die stoffliche Wiederverwertung von Batterien und Akkumulatoren. Es ist ein wichtiger Prozess, um wertvolle Rohstoffe zurückzugewinnen, die Umwelt zu schonen und den Bedarf an neu abgebauten Materialien zu reduzieren.

Beim Recycling werden die Batterien zunächst sortiert und anschließend in ihre Bestandteile zerlegt. Die gewonnenen Materialien wie Metalle, Kunststoffe und Chemikalien werden aufbereitet und können in der Produktion neuer Batterien oder in anderen Industriezweigen wiederverwendet werden.

Wie funktioniert Batterierecycling?

Das Batterierecycling läuft in mehreren Schritten ab:

Welche Arten von Batterierecycling gibt es?

Pyrometallurgisches Recycling

Beim pyrometallurgischen Recycling werden die Batterien in einem Hochofen eingeschmolzen. Metalle wie Kobalt, Nickel und Kupfer reichern sich in der Schmelze an und können aus dieser zurückgewonnen werden. Lithium und andere Bestandteile gehen in die Schlacke über und lassen sich nur schwer wieder nutzbar machen.

Hydrometallurgisches Recycling

Das hydrometallurgische Recycling konzentriert sich auf die "Schwarze Masse", die vor allem die Elektrodenmaterialien Lithium, Kobalt, Nickel und Mangan enthält. In mehreren Schritten werden diese Stoffe durch Laugung, Fällung, Extraktion und Raffination voneinander getrennt und aufkonzentriert.

Mechanisches Recycling

Einige Verfahren setzen rein mechanische Prozesse ein, um Batterien zu zerkleinern und in einzelne Materialfraktionen zu trennen. Dadurch lassen sich Aluminium, Kupfer und Kunststoffe zurückgewinnen. Die "Schwarze Masse" wird dabei nur grob abgetrennt und muss separat weiterverarbeitet werden

Kombinierte Recyclingverfahren

Viele moderne Recyclinganlagen kombinieren mechanische Prozesse mit pyro- und hydrometallurgischen Verfahren. So lassen sich hohe Recyclingquoten für praktisch alle Batteriebestandteile erreichen.

Welche Faktoren beeinflussen das Batterierecycling?

Batterietyp und -zusammensetzung

Je nach chemischem System und Bauform unterscheiden sich Batterien stark in ihrer Zusammensetzung. Für ein effizientes Recycling ist eine sorgfältige Sortierung und an den jeweiligen Typ angepasste Aufbereitungsverfahren nötig.

Automatisierungsgrad

Um große Mengen an Altbatterien ökonomisch recyceln zu können, setzen moderne Anlagen auf einen hohen Automatisierungsgrad. Speziell für Batterien entwickelte Demontageroboter und Sortiersysteme ermöglichen einen effizienten Recyclingprozess.

Anlagenkapazität und -auslastung

Recyclinganlagen sind mit hohen Investitionen verbunden. Für einen wirtschaftlichen Betrieb sind eine ausreichende Anlagengröße und Auslastung durch kontinuierlichen Altbatterienachschub entscheidend.

Rohstoffpreise

Die Erlöse aus dem Verkauf der zurückgewonnenen Materialien bestimmen maßgeblich die Wirtschaftlichkeit des Batterierecyclings. Hohe Rohstoffpreise, etwa für Kobalt oder Nickel, verbessern die Rentabilität.

Was unterscheidet Batterierecycling von der Entsorgung?

Beim Recycling werden Altbatterien als wertvolle Rohstoffquelle betrachtet. Ziel ist es, möglichst alle Materialien zurückzugewinnen und erneut nutzbar zu machen. Bei der Entsorgung liegt der Fokus hingegen auf der sicheren Beseitigung von Schadstoffen. Dabei kann ein Teil der Batteriebestandteile als Reststoff in Müllverbrennungsanlagen oder auf Deponien landen.

Konkrete Anwendungsbereiche für Batterierecycling aus der Praxis

Recycling von Lithium-Ionen-Batterien aus Elektrofahrzeugen

Mit der wachsenden Verbreitung von Elektroautos werden in den kommenden Jahren große Mengen an Altbatterien anfallen. Mehrere Unternehmen, darunter Batteriehersteller und Automobilkonzerne, investieren daher in den Aufbau von Recyclingkapazitäten.

Ein Beispiel ist das deutsche Startup Duesenfeld, das einen mechanisch-hydrometallurgischen Prozess einsetzt. Die Batterien werden in einer Stickstoffatmosphäre geschreddert, wodurch sich Aluminium, Kupfer, der Elektrolyt und die „Schwarze Masse“ voneinander trennen lassen. Letztere wird anschließend nasschemisch weiterverarbeitet, um Lithium, Nickel, Kobalt und Mangan in Reinform zurückzugewinnen.

Wiederverwertung von Gerätebatterien

In Haushaltsgeräten, Werkzeugen und Unterhaltungselektronik kommen vor allem Lithium-Ionen-, Nickel-Cadmium- und Nickel-Metallhydrid-Akkus zum Einsatz. Für das Recycling dieser Gerätebatterien haben sich spezialisierte Unternehmen etabliert.

Die Redux GmbH in Bremerhaven betreibt eine der größten Anlagen für Gerätebatterien in Europa. Pro Jahr werden hier rund 10.000 Tonnen Altbatterien recycelt. Die Batterien durchlaufen mehrere Zerkleinerungs- und Separationsstufen, wobei neben den Metallen auch Kunststoffe abgetrennt werden. Die Recyclingeffizenz liegt bei über 90 %.

Welche Vorteile bietet Batterierecycling?

Batterierecycling schont natürliche Ressourcen, indem es den Bedarf an neu abgebauten Rohstoffen reduziert. Zudem verringert es die Umweltbelastungen, die mit der Primärproduktion von Batteriematerialien einhergehen, wie hohe CO2-Emissionen und Eingriffe in Ökosysteme.

Durch die Rückgewinnung wertvoller Metalle trägt das Recycling dazu bei, die Rohstoffversorgung für die Batterieproduktion zu sichern. Gerade bei knappen Materialien wie Kobalt und Lithium kann es so einen Beitrag zur Stabilisierung der Preise und Lieferketten leisten.

Nicht zuletzt schafft Batterierecycling neue Arbeitsplätze und Wertschöpfung. Der Aufbau einer leistungsfähigen Recyclinginfrastruktur ist ein wichtiger Schritt für die Transformation zu einer Kreislaufwirtschaft.

Welche Herausforderungen gibt es beim Batterierecycling?

Eine Herausforderung ist die komplexe und sich stetig wandelnde Zusammensetzung von Batterien. Recyclingverfahren müssen flexibel an neue Zellchemien und Materialmixe angepasst werden. Eine enge Abstimmung zwischen Batterieentwicklung und Recycling ist daher wichtig.

Derzeit werden viele Altbatterien noch nicht dem Recycling zugeführt, sondern unsachgemäß entsorgt. In der EU werden bisher nur etwa 50 % der Gerätebatterien recycelt. Durch bessere Sammelsysteme und eine höhere Verbrauchersensibilisierung muss diese Quote gesteigert werden.

Wirtschaftlich ist das Batterierecycling vor allem von den erzielbaren Rohstofferlösen abhängig. Um die Rentabilität zu verbessern, sind effiziente Verfahren mit hohen Recyclingraten nötig. Auch Skaleneffekte durch große Anlagenkapazitäten können die Kosten senken.

Schließlich erfordert der Umgang mit Altbatterien besondere Sicherheitsvorkehrungen, da von ihnen Brand- und Explosionsgefahren ausgehen können. Recyclingunternehmen müssen strenge Arbeitsschutz- und Umweltauflagen erfüllen.

Fazit

Batterierecycling ist ein unverzichtbarer Baustein für eine nachhaltige und sichere Rohstoffversorgung der wachsenden Batterieindustrie. Durch die Rückgewinnung von Metallen, Kunststoffen und anderen Materialien schließt es Stoffkreisläufe und verringert die ökologischen Folgen der Batterieproduktion.

Gleichzeitig steht das Batterierecycling vor Herausforderungen: Technisch müssen die Verfahren mit der rasanten Entwicklung neuer Batterietypen Schritt halten. Ökonomisch ist ein an Mengen und Rohstoffpreisen ausgerichteter Ausbau der Recyclingkapazitäten nötig.

Politik und Industrie sind gefordert, die regulatorischen und infrastrukturellen Rahmenbedingungen für ein effizientes Batterierecycling zu schaffen. Dazu gehören ambitionierte Sammelziele, Investitionen in Forschung und Anlagen sowie eine bessere Verknüpfung von Batterielebenszyklus und Recycling. Wenn dies gelingt, kann das Batterierecycling entscheidend zu einer kreislauforientierten, klimaschonenden Energiewende beitragen.

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