Das E-Mobility Carré der Netze BW: Eine Tiefgarage, 58 Ladepunkte, 45 E-Autos und zahlreiche Erfahrungen – Wie muss der zentrale Netzanschluss einer Wohnanlage beschaffen sein, wenn künftig 58 E-Autos in der gemeinsamen Tiefgarage geladen werden wollen? Und wie ist das Ladeverhalten der Bewohner? Diese und weitere Aspekte untersucht die Netze BW in den nächsten eineinhalb Jahren in einem neuen NETZlabor in der Gemeinde Tamm.
Das E-Mobility Carré – die elektrischste Tiefgarage Deutschlands
Im Dezember 2019 fiel der Startschuss in Tamm, einer Gemeinde mit 12.700 Einwohnern im Landkreis Ludwigsburg. In der Wohnanlage “Pura Vida” ist das neue, elektrifizierende Pilotprojekt “E-Mobility Carré” mit der Netze BW gestartet. Viele Wochen Vorbereitung liegen hinter den Teams. Das Unternehmen will unter realen Bedingungen herausfinden, wie die Integration der Elektromobilität in eine bestehende Netzinfrastruktur am besten gelingen kann. Mit dem „E-Mobility-Carré“ weitet die Netze BW nun ihre im vergangenen Sommer in Ostfildern gestarteten Untersuchungen in der „E-Mobility-Allee“ in lokalen Stromnetzen aus. Zum Einsatz kommt hier unsere Ladelösung mit einem dynamischen Lastmanagement. Insgesamt wurden 58 SingleCharger, mit einem Ladepunkt pro Stellplatz, installiert.
Ziel ist es, Lastspitzen zu identifizieren, zu reduzieren und neue Erkenntnisse rund um das Lademanagement und die Speicherung bei Netzengpässen, zu gewinnen – und zwar genau dort, wo die moderne Mobilität gelebt wird, bei den Menschen im E-Mobility-Carré. Zunächst gilt es das Kundenverhalten- und die Akzeptanz zu beobachten. Was heißt das genau? Im Rahmen des Projekts soll herausgefunden werden, wie viele E-Autos zu welchen Zeiten laden. Werden alle E-Pioniere Ihre Autos jeden Abend einstecken oder verteilen sich die Ladezeiten von allein? Durch die Untersuchungen kann die tatsächlich benötigte Anschlussleistung abgeleitet werden.
Wir haben drei E-Pioniere aufgesucht und genauer unter die Lupe genommen.
Wie waren die ersten Ladeversuche? Wie ist es ein Elektroauto zu fahren? Und wie unterscheidet sich denn das Laden vom gewohnten Tanken?

Anja Ziegler: “Das Laden im Vergleich zum Tanken macht für mich keinen Unterschied, außer dass ich das Laden zuhause machen kann und das Tanken nicht.”
Wir wollten wissen, wie Anja Ziegler das Laden eines E-Autos im Vergleich zum Tanken des normalen Verbrenners empfindet…

Geladen wird intelligent!
Durch den Einsatz unseres intelligenten Lade- und Lastmanagements können wir zusätzliche die Ladeleistung bewusst und zielgerecht steuern. So garantieren wir, falls alle Fahrzeuge zur gleichen Zeit eingesteckt werden, dass es zu keiner Netzüberlastung kommt. Abgerundet wird das Lademanagement durch den Einsatz eines Batteriespeichers. Auf der einen Seite regelt das Lastmanagement, dass der Hausanschluss zu keiner Zeit überschritten wird. Auf der anderen Seite sorgt unser intelligentes Lademanagement, dass nicht alle Fahrzeuge gleichzeitig, sondern über einen gewissen Zeitraum verteilt geladen werden. Auf die Frage, ob die Nutzer in Pura Vida davon etwas mitbekommen antwortet Sebastian Weik “Sie bekommen kaum mit, ob ihr Fahrzeug lädt oder nicht. Dennoch hätten Sie als Kunden die Sicherheit am nächsten Morgen mit einer vollen Batterie zur Arbeit zu fahren”.
Zudem berichtet Sebastian Weik im kurzen Video, wie die Fahrzeugübergabe und die ersten Ladeversuche Zuhause in Pura Vida funktioniert haben.

Auch unsere älteste Projektteilnehmerin Hannelore Daniels berichtet mit voller Begeisterung über das neue Fahrgefühl im E-Auto. Gemeinsam mit Ihrem Mann fahren Sie seit Dezember einen BMW i3.
Hannelore Daniel: ” Wenn ich unterwegs bin, gefällt mir die schnelle Anfahrt an den Ampeln”

Zum Abschluss noch die wichtigste Frage aller Fragen: Wie oft laden Sie ihr E-Auto? Stecken Sie ihr Auto immer an, wenn Sie zuhause sind? Gerade die noch geringere Reichweite von E-Autos, im Vergleich zu herkömmlichen Verbrennern, schreckt viele Personen vor dem Kauf eines Elektroautos ab. Doch im Alltag fahren wir durchschnittlich nur rund 40-60 km pro Tag. Ein tägliches aufladen der Batterie ist somit nur selten notwendig. Anja Ziegler berichtet, dass Sie meist nur 1-2x die Woche das Auto an der Ladestation ansteckt.
Anja Ziegler: “Ich hab mit meinem Verbrenner auch nicht jeden Abend getankt”
