Nennspannung

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Patrick Müller
UX & Performance Marketing bei ChargeHere.

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Die Nennspannung ist ein zentraler Begriff in der Elektrotechnik und spielt eine wichtige Rolle bei der Auslegung und dem Betrieb von elektrischen Geräten, Anlagen und Stromnetzen. In diesem Artikel erklären wir, was die Nennspannung ist, wie sie definiert wird und welche Bedeutung sie in verschiedenen Anwendungsbereichen hat. Dabei gehen wir auch auf die Berechnung, Maßeinheiten und Zukunftsaussichten ein.
Inhaltsverzeichnis

Was ist die Nennspannung?

Die Nennspannung bezeichnet die Spannung, für die ein elektrisches Gerät, eine Anlage oder ein Stromnetz ausgelegt und spezifiziert ist. Sie gibt an, mit welcher Spannung der Normalbetrieb erfolgen soll, und stellt somit einen wichtigen Referenzwert dar.

Die Nennspannung wird vom Hersteller oder Lieferanten angegeben und bezieht sich, wenn nicht anders vermerkt, auf den Effektivwert der Spannung. Das bedeutet, sie entspricht dem quadratischen Mittelwert der zeitlich veränderlichen Spannung über eine Periode.

Wie wird die Nennspannung definiert?

Die genaue Definition der Nennspannung hängt vom Anwendungsbereich ab:

Welche Maßeinheit hat die Nennspannung?

Die Maßeinheit der Nennspannung ist Volt (Einheitenzeichen: V). Typische Werte sind zum Beispiel:
Je nach Anwendungsbereich werden die Spannungen in Niederspannung (< 1000 V Wechselspannung bzw. < 1500 V Gleichspannung), Mittelspannung (1 kV bis 60 kV) und Hochspannung (> 60 kV) eingeteilt.

Wie wird die Nennspannung berechnet?

Die Nennspannung selbst ist kein Wert, der berechnet wird, sondern eine Spezifikation, die vorgegeben ist. Allerdings lässt sich aus der Nennspannung und anderen Größen zum Beispiel die Leistung eines Verbrauchers berechnen.

Ist etwa die Nennspannung U und der Nennstrom I eines Geräts bekannt, ergibt sich die Nennleistung P zu:

P = U * I

Rechenbeispiel bei einer Glühbirne mit 230 V Nennspannung und 0,26 A Nennstrom:

P = 230 V * 0,26 A = 60 W

Welche Bedeutung hat die Nennspannung für die Auslegung von Betriebsmitteln?

Die Nennspannung ist eine wichtige Größe für die Dimensionierung von Kabeln, Leitungen, Transformatoren und anderen Betriebsmitteln in Stromnetzen. Sie muss bei der Auswahl geeigneter Komponenten berücksichtigt werden, um einen sicheren und zuverlässigen Betrieb zu gewährleisten.

Kabel und Leitungen müssen eine ausreichende Spannungsfestigkeit aufweisen, das heißt ihre Isolierung darf bei der anliegenden Spannung nicht durchschlagen. Die erforderliche Prüfspannung hängt dabei von der Nennspannung ab und beträgt zum Beispiel für Kabel über 50 V Wechselspannung mindestens 2000 V für 5 Minuten.

Auch die Leiterquerschnitte von Kabeln müssen passend zur Nennspannung und den zu erwartenden Strömen gewählt werden, um eine Überhitzung zu vermeiden. Dabei ist zu beachten, dass in Drehstromnetzen durch den Neutralleiter ein Strom fließen kann, der größer ist als der Außenleiterstrom.

Welche Rolle spielt die Nennspannung für den Betrieb von Geräten und Anlagen?

Damit Geräte und Anlagen korrekt und mit der vorgesehenen Leistung arbeiten, muss die anliegende Spannung möglichst nah an der Nennspannung liegen. Zu große Abweichungen können die Funktion beeinträchtigen oder sogar zu Schäden führen.

Liegt zum Beispiel an einer Glühbirne mit 230 V Nennspannung nur eine Spannung von 210 V an, wird sie zwar leuchten, aber nicht die volle Helligkeit erreichen. Motoren können bei zu geringer Spannung eventuell nicht anlaufen oder überhitzen.

Andererseits darf die Spannung auch nicht zu weit über der Nennspannung liegen, da sonst die Isolation von Geräten gefährdet ist. Deshalb ist in Stromnetzen eine Toleranz von üblicherweise ±10% zulässig, das heißt die tatsächliche Spannung darf zwischen 0,9 und 1,1 der Nennspannung betragen.

Wie sieht die Zukunft der Nennspannung aus?

Mit der zunehmenden Verbreitung erneuerbarer Energien und der Dezentralisierung der Stromerzeugung stehen die Stromnetze vor neuen Herausforderungen. Schwankende Einspeisung aus Wind- und Solaranlagen sowie der Anschluss von Ladestationen für Elektroautos können zu stärkeren Spannungsschwankungen führen.

Um die Nennspannung trotzdem in den vorgegebenen Grenzen zu halten, sind intelligente Regelungsstrategien und ein koordiniertes Zusammenspiel aller Akteure im Stromnetz erforderlich. Dazu gehören neben konventionellen Maßnahmen wie Transformatorstufenschaltern auch neue Ansätze wie regelbare Ortsnetztransformatoren oder die Nutzung von Blindleistung.

Langfristig wird außerdem eine stärkere Vereinheitlichung der Nennspannungen auf globaler Ebene angestrebt, um den internationalen Handel mit elektrischen Geräten und Komponenten zu erleichtern. Die Norm IEC 60038 sieht dazu eine weltweite Nennspannung von 230/400 V mit ±10% Toleranz vor.

Fazit

Die Nennspannung ist eine grundlegende Größe in der Elektrotechnik, die die Auslegung und den Betrieb von Geräten, Anlagen und Stromnetzen maßgeblich bestimmt. Sie gibt die Spannung an, für die ein System spezifiziert ist und mit der es im Normalfall betrieben werden soll.

Für Verbraucher ist die Nennspannung die Voraussetzung, um ihre volle Leistung zu entfalten. In Stromnetzen muss die tatsächliche Spannung möglichst nah an der Nennspannung gehalten werden, um eine zuverlässige Energieversorgung zu gewährleisten.

Mit dem Wandel der Energiesysteme hin zu mehr erneuerbaren Energien und einer dezentralen Erzeugungsstruktur ergeben sich neue Anforderungen an die Spannungshaltung. Intelligente Netze und Regelungsverfahren werden daher in Zukunft eine immer wichtigere Rolle spielen, um die bewährten Nennspannungen aufrechtzuerhalten und gleichzeitig die Integration neuer Technologien zu ermöglichen.

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