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Ladeleistung

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Patrick Müller
UX & Performance Marketing bei ChargeHere.

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Inhaltsverzeichnis

Was versteht man unter Ladeleistung?

Definition

Stell dir die Ladeleistung als die Geschwindigkeit vor, mit der Strom in die Batterie deines Elektroautos fließt. Sie gibt an, wie viel elektrische Energie pro Zeiteinheit übertragen werden kann und wird in der Einheit Kilowatt (kW) gemessen. Eine höhere Ladeleistung bedeutet also: Dein Auto lädt schneller.  

Für dich als Nutzer ist die Ladeleistung entscheidend. Sie bestimmt maßgeblich, wie schnell du nachladen kannst und beeinflusst direkt den Komfort im Alltag. Die im Prospekt angegebene Ladeleistung ist dabei immer der Maximalwert, den entweder die Ladesäule oder dein Fahrzeug aufnehmen kann. In der Praxis kann die tatsächlich erreichte Leistung während des Ladevorgangs variieren.  

Um die Ladeleistung richtig zu verstehen, grenzen wir sie klar von der Batteriekapazität ab. Während die Ladeleistung die Geschwindigkeit des Energieflusses beschreibt (in kW), gibt die Batteriekapazität die gesamte Energiemenge an, die deine Batterie speichern kann (in Kilowattstunden, kWh). Stell dir die Ladeleistung wie den Zapfhahn an der Tankstelle vor (wie schnell du tankst) und die Batteriekapazität wie die Größe deines Tanks (wie viel reinpasst).  

Aktuell steigt die durchschnittliche Ladeleistung neuer E-Fahrzeuge stetig an. Auch die öffentliche Ladeinfrastruktur zieht nach, mit immer mehr Ladepunkten, die 11 kW, 22 kW oder sogar 50 kW und mehr bieten. Top-Modelle erreichen heute schon über 200 kW DC-Ladeleistung für extrem kurze Ladepausen.

Infografik: Ladeleistung

Was ist der Unterschied zwischen kWh und kW?

Das ist eine der häufigsten Fragen und für das Verständnis der Ladeleistung absolut wichtig. Im Folgenden folgt daher eine kurze Einordnung:

Ein einfaches Beispiel:

Deine Batterie fasst 50 kWh.

  • Lädst du mit 10 kW Ladeleistung, dauert es 5 Stunden, bis sie voll ist (50 kWh / 10 kW).
  • Lädst du mit 50 kW Ladeleistung, ist sie in nur 1 Stunde voll (50 kWh / 50 kW).

Die Verwechslung kommt oft vor, weil beide Einheiten mit Strom zu tun haben und das "Kilo" gemeinsam haben. Denk daran: kW = Geschwindigkeit, kWh = Menge.

Wie unterscheidet sich AC-Laden von DC-Laden in Bezug auf die Ladeleistung?

Beim Laden von Elektroautos gibt es zwei Hauptarten, die sich fundamental unterscheiden und unterschiedliche Ladeleistungen ermöglichen:

AC-Laden (Wechselstrom-Laden)

DC-Laden (Gleichstrom-Laden)

AC-Laden ist also dein Partner für das langsame, schonende Laden über längere Zeiträume, während DC-Laden für den schnellen Power-Boost unterwegs zuständig ist.

Wie wirkt sich die Ladeleistung auf die Ladezeit aus?

Dieser Zusammenhang ist ganz einfach: Je höher die Ladeleistung (in kW), desto kürzer die Ladezeit für eine bestimmte Energiemenge (in kWh).

So wird die die Ladezeit berechnet:

Ladezeit (Stunden) = Batteriekapazität (kWh) / Ladeleistung (kW)

Beispiele:

Übersicht Ladeleistung und geschätzte Ladezeit

Ladeort Ladeart Typische Ladeleistung (kW) Geschätzte Ladezeit für eine 60 kWh Batterie (0-100% / 0-80%)
Haushaltssteckdose
AC
2,3
ca. 26 Stunden (0-100%)
Wallbox (3,7 kW)
AC
3,7
ca. 16 Stunden (0-100%)
Wallbox (7,4 kW)
AC
7,4
ca. 8 Stunden (0-100%)
Wallbox / Öffentliche Ladestation (11 kW)
AC
11
ca. 5,5 Stunden (0-100%)
Öffentliche Ladestation (22 kW)
AC
22
ca. 3 Stunden (0-100%)
DC-Schnelllader (50 kW)
DC
50
ca. 1 Stunde 12 Minuten (0-80%)
DC-Schnelllader (150 kW)
DC
150
ca. 24 Minuten (0-80%)
Ultra-Schnelllader (300 kW+)
DC
300+
ca. 12-15 Minuten (0-80%)
Hinweis: Die Ladezeiten sind Schätzungen. Die tatsächliche Zeit hängt vom Fahrzeug, Ladezustand und Umweltbedingungen ab. Bei DC-Ladung wird oft die Zeit bis 80% angegeben, da die Ladeleistung danach stark sinkt.
Die Ladeleistung ist also dein Tempomat beim Laden. Für lange Strecken sind schnelle DC-Lader unverzichtbar, während AC-Laden für den Alltag zu Hause oder im Büro prima funktioniert.

Welche Faktoren beeinflussen die tatsächliche Ladeleistung?

Die maximale Ladeleistung, die der Hersteller angibt, ist ein theoretischer Wert. In der Realität spielen mehrere Faktoren eine Rolle, die dazu führen können, dass die tatsächliche Ladeleistung niedriger ausfällt oder während des Ladevorgangs schwankt:  

Die angegebene Maximalleistung ist also ein Optimum, das oft nur in einem bestimmten Ladefenster (z.B. 20-80% SOC) und unter idealen Bedingungen erreicht wird.

Warum sinkt die Ladeleistung während des Ladevorgangs ab?

Wie gerade erwähnt, ist das Absinken der Ladeleistung – besonders gegen Ende des Ladevorgangs – ein normales und gewolltes Verhalten. Dieses Verhalten wird in der sogenannten Ladekurve dargestellt.
Die Ladekurve eines E-Autos sieht typischerweise so aus:

Darum sinkt die Ladeleistung während des Ladevorgangs:

Stell dir vor, du füllst einen Ballon schnell mit Wasser. Am Anfang geht das zügig. Je voller er wird, desto langsamer musst du nachgießen, um ihn nicht zum Platzen zu bringen.  

Die genaue Form der Ladekurve ist bei jedem Fahrzeugmodell anders. Einige Autos halten eine hohe Ladeleistung länger aufrecht als andere. Das Wissen um die Ladekurve deines Autos hilft dir, Ladezeiten besser einzuschätzen. Oft lohnt es sich an Schnellladern, nur bis 80% zu laden, da die restlichen 20% unverhältnismäßig lange dauern.

Welche Ladeleistung sollte meine Wallbox haben?

Die Wahl der passenden Wallbox für zu Hause hängt von deinen individuellen Bedürfnissen ab:

Empfehlung für die meisten:

Eine 11 kW Wallbox ist oft der beste Kompromiss für die meisten deutschen Haushalte und E-Autos. Sie lädt deutlich schneller als eine Haushaltssteckdose, deckt den Ladebedarf der meisten Pendler über Nacht ab und ist genehmigungsfrei, muss aber beim Netzbetreiber angemeldet werden. Viele Nutzer sind mit 11 kW sehr zufrieden.  

Eine 22 kW Wallbox lohnt sich, wenn dein Auto 22 kW AC-Laden unterstützt, du sehr schnelle Ladezeiten zu Hause brauchst oder die Installation unkompliziert ist und das Budget passt.  

Lass dich am besten von einem Elektrofachbetrieb beraten! Manchmal gibt es auch Förderprogramme, die den Kauf einer Wallbox finanziell unterstützen.

Wirkt sich schnelleres Laden negativ auf die Lebensdauer der Batterie aus?

Das ist eine große Sorge vieler E-Auto-Interessenten. Die gute Nachricht: Moderne E-Auto-Batterien sind robust und für schnelles Laden ausgelegt.

Zwar stimmt es, dass extreme Bedingungen (sehr hohe/niedrige Temperaturen, ständiges Laden auf 100% oder Entladen auf 0%) die Batteriealterung beschleunigen können. Schnelles Laden erzeugt mehr Wärme als langsames Laden.

Aber:

Fazit: Gelegentliches oder auch regelmäßiges Schnellladen unter normalen Bedingungen hat keinen signifikanten negativen Einfluss auf die langfristige Lebensdauer der Batterie. Das BMS und die Kühlsysteme des Autos sorgen dafür, dass die Batterie geschützt bleibt.  

Sehr häufiges Schnellladen unter extremen Bedingungen (z.B. bei extremer Hitze ohne effektive Kühlung) könnte theoretisch zu etwas mehr Verschleiß führen als ausschließliches langsames AC-Laden, aber der Unterschied ist in der Praxis meist gering. Die Vorteile des schnellen Ladens auf langen Fahrten überwiegen für die meisten Nutzer klar.

Wie finde ich heraus, welche Ladeleistung mein Elektroauto maximal unterstützt?

Es ist sehr wichtig zu wissen, welche maximale Ladeleistung dein Fahrzeug aufnehmen kann, sowohl für AC als auch für DC. Nur so kannst du Ladevorgänge richtig planen und die passende Ladeinfrastruktur nutzen oder anschaffen.

Hier sind die besten Wege, das herauszufinden:

Die maximale AC-Ladeleistung wird vom Onboard-Charger bestimmt, die maximale DC-Ladeleistung ist eine spezifische Eigenschaft des Modells. Wenn du diese Werte kennst, bist du bestens gerüstet für das elektrische Laden.

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