Blei-Säure-Batterie (SLA / VRLA)

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Patrick Müller
UX & Performance Marketing bei ChargeHere.

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Inhaltsverzeichnis

Was ist eine Blei-Säure-Batterie?

Definition

Eine Blei-Säure-Batterie, auch als SLA (Sealed Lead Acid) oder VRLA (Valve Regulated Lead Acid) bezeichnet, ist ein wiederaufladbarer elektrochemischer Energiespeicher. Sie besteht aus Blei-Elektroden, die in Schwefelsäure getaucht sind. Blei-Säure-Batterien zählen zu den ältesten und bewährtesten Akkumulatoren und finden in vielen Bereichen Anwendung, von Automobilen bis hin zur Speicherung erneuerbarer Energien.

Wie funktioniert eine Blei-Säure-Batterie?

Das Herzstück einer Blei-Säure-Batterie bilden die Blei-Elektroden, die in einem Elektrolyten aus verdünnter Schwefelsäure eingetaucht sind. Beim Entladen wandelt sich das Blei an der negativen Elektrode und das Bleioxid an der positiven Elektrode in Bleisulfat um, während die Schwefelsäure verbraucht wird. Beim Laden läuft dieser Prozess in umgekehrter Richtung ab.

Die chemische Reaktion lässt sich wie folgt zusammenfassen:

PbO2 + Pb + 2H2SO4 ↔ 2PbSO4 + 2H2O
Durch die Reihenschaltung mehrerer Zellen erreicht man die gewünschte Spannung, meist 6V oder 12V

Welche Arten von Blei-Säure-Batterien gibt es?

Es gibt zwei Haupttypen von Blei-Säure-Batterien: Geschlossene (flooded) und verschlossene (sealed) Systeme.

Geschlossene Blei-Säure-Batterien

Verschlossene Blei-Säure-Batterien

Weitere spezielle Varianten sind EFB (Enhanced Flooded Battery) für Start-Stopp-Systeme in Fahrzeugen sowie Deep-Cycle Batterien für zyklische Anwendungen mit häufiger Tiefentladung.

Welche Vorteile bieten Blei-Säure-Batterien?

Blei-Säure-Batterien punkten mit einer Reihe von Vorzügen:
Verschlossene VRLA-Typen wie AGM und Gel bieten zusätzlich:

Welche Nachteile haben Blei-Säure-Batterien?

Trotz ihrer Vorzüge bringen Blei-Säure-Batterien auch einige Limitierungen mit sich:

Welche Anwendungsbereiche gibt es für Blei-Säure-Batterien?

Blei-Säure-Batterien decken ein breites Einsatzspektrum ab:

Wie sieht die Zukunft der Blei-Säure-Batterie aus?

Trotz des Aufkommens modernerer Akkutechnologien wie Lithium-Ionen bleiben Blei-Säure-Batterien aufgrund ihrer Zuverlässigkeit, Robustheit und günstigen Kosten vorerst unverzichtbar. Weiterentwicklungen wie EFB und AGM erschließen neue Anwendungsfelder wie Start-Stopp-Systeme und Micro-Hybrid-Fahrzeuge.

Langfristig dürften Blei-Säure-Batterien jedoch zunehmend durch leistungsfähigere Lithium-Batterien verdrängt werden, besonders im Bereich der Elektromobilität. In stationären Anwendungen wie Notstrom und Netzspeicherung könnten sie dank ihrer Kostenvorteile aber noch lange eine wichtige Rolle spielen.

Um die Umweltbelastung zu reduzieren, gewinnt das Recycling von Blei-Säure-Batterien an Bedeutung. Bereits heute werden in Deutschland über 90% der Altbatterien recycelt und die wertvollen Rohstoffe wie Blei und Kunststoffe wiederverwertet.

Welche Herausforderungen gibt es beim Batterierecycling?

Eine Herausforderung ist die komplexe und sich stetig wandelnde Zusammensetzung von Batterien. Recyclingverfahren müssen flexibel an neue Zellchemien und Materialmixe angepasst werden. Eine enge Abstimmung zwischen Batterieentwicklung und Recycling ist daher wichtig.

Derzeit werden viele Altbatterien noch nicht dem Recycling zugeführt, sondern unsachgemäß entsorgt. In der EU werden bisher nur etwa 50 % der Gerätebatterien recycelt. Durch bessere Sammelsysteme und eine höhere Verbrauchersensibilisierung muss diese Quote gesteigert werden.

Wirtschaftlich ist das Batterierecycling vor allem von den erzielbaren Rohstofferlösen abhängig. Um die Rentabilität zu verbessern, sind effiziente Verfahren mit hohen Recyclingraten nötig. Auch Skaleneffekte durch große Anlagenkapazitäten können die Kosten senken.

Schließlich erfordert der Umgang mit Altbatterien besondere Sicherheitsvorkehrungen, da von ihnen Brand- und Explosionsgefahren ausgehen können. Recyclingunternehmen müssen strenge Arbeitsschutz- und Umweltauflagen erfüllen.

Fazit

Batterierecycling ist ein unverzichtbarer Baustein für eine nachhaltige und sichere Rohstoffversorgung der wachsenden Batterieindustrie. Durch die Rückgewinnung von Metallen, Kunststoffen und anderen Materialien schließt es Stoffkreisläufe und verringert die ökologischen Folgen der Batterieproduktion.

Gleichzeitig steht das Batterierecycling vor Herausforderungen: Technisch müssen die Verfahren mit der rasanten Entwicklung neuer Batterietypen Schritt halten. Ökonomisch ist ein an Mengen und Rohstoffpreisen ausgerichteter Ausbau der Recyclingkapazitäten nötig.

Politik und Industrie sind gefordert, die regulatorischen und infrastrukturellen Rahmenbedingungen für ein effizientes Batterierecycling zu schaffen. Dazu gehören ambitionierte Sammelziele, Investitionen in Forschung und Anlagen sowie eine bessere Verknüpfung von Batterielebenszyklus und Recycling. Wenn dies gelingt, kann das Batterierecycling entscheidend zu einer kreislauforientierten, klimaschonenden Energiewende beitragen.

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