Warum 11 kW Ladeleistung im Unternehmen ausreichen!

Ladelösung ChargeHere

Bei der Entscheidung für die richtige Wechselstrom-Ladelösung (AC) stellen sich zu Beginn einige Fragen: In welche Ladelösung möchten Sie investieren? Wie viele Ladesäulen benötigen Sie? Wie viel Ladeleistung sollen Ihre Ladestationen aufbringen – 11 kW oder 22 kW? Im ersten Moment könnte man denken – mehr ist mehr, aber Ladesäulen mit 22 kW sind nicht immer so vorteilhaft, wie es scheinen mag. Wir verraten Ihnen, warum 11 kW Ladeleistung je Ladestation völlig ausreichen.

Darum sind 11 kW Ladeleistung ausreichend

Die wenigsten E-Autos laden mit mehr als 11 kW AC-Ladeleistung

Die AC-Leistungsaufnahme eines batterie-elektrischen Fahrzeuges (BEV) bestimmt mit welcher Leistung die Batterie lädt. Die wenigsten gängigen E-Fahrzeugmodelle (wie z.B. Tesla Model 3, VW ID.3, Hyundai Kona) besitzen eine AC-Leistungsaufnahme von 22 kW. Gängig sind Leistungsaufnahmen im AC-Bereich von 7,2 kW oder 11 kW. Ein Fahrzeug, das mit max. 11 kW AC-Ladeleistung lädt, wird somit nicht schneller an einem Ladepunkt, der 22 kW AC-Ladeleistung aufbringen kann, laden. Wer schneller laden möchte, kommt ohnehin nicht um DC-Schnellladestationen herum.

E-Fahrzeug Vergleich

Optimale Nutzung der Standzeit

Die Standzeit während des Arbeitstages ist eine gute Gelegenheit um zu laden: Zur Arbeit fahren, Ladevorgang starten, Stecker einstecken und die Arbeit kann beginnen. Ein acht Stunden Arbeitstag bietet ausreichend Zeit, um das E-Auto vollzuladen. So kann der Heimweg entspannt angetreten werden.

Bei einer Ladeleistung von vollen 11 kW können innerhalb von rund 9  Stunden ca. 88 kWh an Strom geladen werden. Zum Vergleich: ein VW ID.3 Pro Performance besitzt eine Batteriekapazität von 58 kWh. Es dauert also rund 6 Stunden, bis die Batterie auf 100 % vollständig aufgeladen ist. Hierbei muss beachtet werden, dass die ersten 80 % schneller und die letzten 20 % langsamer geladen werden.

Mit dem Einsatz eines Lade- und Lastmanagements wird die Standzeit noch besser genutzt und es können noch mehr E-Fahrzeuge geladen werden. Dabei verteilt das Lade- und Lastmanagement die verfügbare Ladeleistung auf die zu ladenden E-Autos und regelt den Ladevorgang. Es wird nicht so schnell wie möglich geladen, sondern so intelligent wie möglich!

Parkhaus

Beachten Sie, dass ein Ladevorgang nicht immer bedeuten muss, dass auch ein vollständiger Batterieladezyklus erfolgt. Um die Batterie zu schonen, sollte der Ladezustand bei einem E-Auto generell zwischen 20 und 80 Prozent liegen. Meist werden je Fahrzeug nur ca. 10-15 kWh nachgeladen, bis die Batterie voll ist.

Kosten sparen mit 11 kW – trotzdem viele Fahrzeuge laden

Je mehr Ladeleistung an einer Ladestation zur Verfügung gestellt werden soll, desto weniger Ladestationen können in einem Gebäude installiert werden, ohne die Netzanschlusskapazität zu übersteigen. Plant ein Unternehmen beispielsweise 20 Ladesäulen zu installieren, wird bei Ladesäulen mit max. 11 kW Ladeleistung, ohne den Einsatz eines Lade- und Lastmanagements, insgesamt ca. 220 kW für die Ladeinfrastruktur benötigt. Bei Ladesäulen mit max. 22 kW dagegen bereits ca. 440 kW.
Je höher die benötigte Netzanschlussleistung ist, desto wahrscheinlicher wird es, dass die Netzanschlusskapazität erhöht und der Netzanschluss erweitert werden muss.

Zudem kann durch den Einsatz eines Lade- und Lastmanagements die Netzanschlusskapazität oftmals so effizient genutzt werden, dass die vorhandene Anschlussleistung ausreicht und ein Netzausbau nicht notwendig ist bzw. nur im geringen Maß erweitert werden muss.

Mehrkosten durch Netzanschlusserweiterungen verhindern

Welche Mehrkosten dadurch entstehen, zeigt sich bei der Betrachtung der verfügbaren Leistung des Gebäudes. Eine Erweiterung des Anschlusses bedeutet für Auftraggeber hohe Kosten durch einen zu zahlenden Baukostenzuschuss und Anschlussgebühren. Je höher die benötigte Netzanschlussleistung für die Ladeinfrastruktur ist, desto höher wird der Baukostenzuschuss. Eine Erweiterung kann außerdem bedeuten nicht mehr im Bereich des Niederspannungs- sondern Mittelspannungsnetz zu sein, wodurch eine eigene Umspannstation benötigt wird. Diese ist wiederum mit individuellen hohen Anschlusskosten verbunden.

Nicht zu vergessen: Ladestationen sind grundsätzlich meldepflichtig. Das heißt dem Netzbetreiber muss frühzeitig gemeldet werden, dass Ladestationen installiert werden sollen. Für Ladestationen mit 22 kW Ladeleistung muss zusätzlich vom Netzbetreiber eine Genehmigung eingeholt werden.

Gut zu wissen

Unser Fazit
Mit 22 kW Ladeleistung kann theoretisch zwar doppelt so schnell geladen werden als mit 11 kW Ladeleistung, allerdings ist das E-Auto nicht immer in der Lage diese Leistung aufzunehmen. Also warum nicht die Zeit im Büro nutzen und das Auto schonend aufladen? Hinzu kommt die Auslastung der Netzanschlusskapazität – es können deutlich mehr Ladeplätze mit 11 kW für E-Fahrzeuge vergeben werden als Ladeplätze mit 22 kW. Unser Fazit: 11 kW reichen aus – so können viele Autos effizient laden!

Lernen Sie die ChargeHere Ladelösung kennen.

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