Work-Charge-Balance am Arbeitsplatz

Ladevorgang

Immer mehr Unternehmen entscheiden sich dafür, Ladeinfrastruktur im eigenen Parkhaus oder in der Tiefgarage aufzubauen. Neben dem firmeneigenen Fuhrpark profitieren vor allem Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen davon. Dieses Vorhaben nahm EnBW gemeinsam mit der Tochtergesellschaft Netze BW und uns – in Angriff. Das Projekt heißt „iLIS“ und steht für „interne Ladeinfrastruktur“. Gemeinsam gelingt es uns, bis zum Sommer innerhalb von 18 Monaten 720 Ladepunkte an 120 verschiedenen Standorten zu errichten. Bei iLIS steht vor allem im Vordergrund, den Umstieg auf Elektromobilität für Mitarbeiter so einfach und attraktiv wie möglich zu gestalten. Neben der Versorgung der eigenen E-Flotte, ist die Ladeinfrastruktur natürlich auch für die Besucher der verschiedenen Standorte gedacht.

Von Köln bis nach Biberach

ChargeHere ist mit rund 300 Ladepunkten an 8 EnBW Standorten, von Köln bei Yello bis nach Biberach, am Projekt beteiligt. Aktuell sind bereits 264 Ladepunkte an sechs Standorten aktiv, die Restlichen werden bis Mitte des Jahres installiert.

Unsere skalierbare Ladeinfrastruktur ist dabei perfekt für Firmenflotten geeignet. Denn diese benötigen in der Regel eine große Menge an Ladepunkten, die wir liefern können. So wurden am Konzernsitz in Karlsruhe sowie in der EnBW City in Stuttgart jeweils 100 Ladepunkte im Parkhaus bzw. der Tiefgarage installiert. Zudem werden Ladespitzen begrenzt, indem das eigens entwickelte Lastmanagement den verfügbaren Netzanschluss optimal ausnutzt. Im Regelfall stehen die E-Autos der Mitarbeiter den gesamten Arbeitstag auf Parkplätzen, benötigen jedoch lediglich zwei bis drei Stunden, um vollgeladen zu sein. Doch auch hierfür haben wir eine Lösung: dem Lademanagement von ChargeHere gelingt es, sequenziell zu laden. Das bedeutet konkret, dass so schnell wie nötig, aber auch so langsam wie möglich geladen wird. Das ist vor allem auch dann sinnvoll, wenn ein durchschnittlicher Arbeitstag acht Stunden beträgt. So entsteht eine ideale Work-Charge-Balance.

Das Laden beim Arbeitgeber hat außerdem auch einen steuerlichen Vorteil: das Aufladen der E-Autos muss nicht als geldwerter Vorteil versteuert werden. Das Unternehmen punktet zudem nach Außen hin durch Umweltschutz und Innovation.

„iLIS“ – interne Ladeinfrastruktur

Wir haben uns sowohl mit dem Projektleiter von iLIS als auch einem Mitarbeiter und einer Mitarbeiterin, die iLIS nutzen, unterhalten und Ihnen einige spannende Fragen zum Projekt gestellt:

Tobias Rudolph

Tobias Rudolph ist Projektleiter von iLIS und sah die größte Herausforderung bei der Umsetzung und Planung in der Bestimmung der Standorte. Hierbei musste überprüft werden: Haben die Standorte überhaupt Bedarf an Ladeinfrastruktur?  Handelt es sich um eigene oder angemietete Parkplätze und ist ausreichend Stromkapazität vorhanden? Sobald Tobias Rudolph und sein Team diese Fragen bejahen konnte, wurden die Netzanträge und -anschlüsse beauftragt. Als Tipp möchte Rudolph allen Projektleitern mit auf den Weg geben, sich vorab mit allen Beteiligten, wie den Nutzern oder dem Betriebsrat des jeweiligen Standortes, zu besprechen. Vor allem dann, wenn geplant wird, bereits vorhandene Parkplätze in elektrische Parkplätze umzuwandeln und diese für E-Autos freizuhalten sind.

„Es muss eine klare und transparente Linie gefahren werden, sodass niemand benachteiligt oder übergangen wird“

Für die Anzahl der Ladepunkte, empfiehlt er, sich an der bisherigen Zahl an E-Autos von Mitarbeitern, Parkplätzen und den elektrischen Poolfahrzeugen zu orientieren.  EnBW plant in Zukunft in Sachen Poolfahrzeugen nur noch elektrisch, wie Tobias Rudolph bestätigt: „Es werden nur noch elektrische Poolfahrzeuge bestellt. Falls ein Verbrenner ausläuft, dann kommt nur ein elektrischer nach.“ Auch im Nutzfahrzeugbereich werde vehement geprüft, ob sich jedes Fahrzeug, das das Leasingende erreicht hat, nicht durch ein Elektrisches ersetzen lassen könne, so der Projektleiter.

Annegret Wenger

Annegret Wenger ist EnBW-Mitarbeiterin und ist seit einem Jahr glückliche Besitzerin eines Hybrids Mitsubishi Outlanders.  „95 Prozent davon fahre ich elektrisch, hauptsächlich zur Arbeit“, sagt sie begeistert. Eine angenehme Fahrweise, wenige Geräusche und das Interesse an Zukunftsthemen eines Energieversorgers waren für die Mitarbeiterin die Hauptgründe, sich für den Hybrid zu entscheiden. „Ich kann es mir gar nicht mehr anders vorstellen“, so die Mitarbeiterin. Durch iLIS gelingt es ihr, weitgehend auf Benzin zu verzichten. Dass der Arbeitsplatz zu den wichtigsten Lademöglichkeiten zählt, kann Annegret Wenger bestätigen. Für sie war iLIS deshalb ein ausschlaggebendes Kriterium, einen Hybrid zu kaufen.  Zu 60 Prozent lädt sie ihr Hybrid-Auto am Arbeitslatz, 35 Prozent zuhause und fünf Prozent in der Öffentlichkeit, zum Beispiel während ihres Einkaufs auf Supermarktparkplätzen.

„Ich kann es mir gar nicht mehr anders vorstellen!“

Bei der Frage, was ihr am Besten an der Ladelösung von ChargeHere gefallen würde, muss sie nicht lange überlegen: Neben der einfachen und komfortablen Bedienung, ist sie vor allem vom Spiralkabel begeistert – „Egal, ob man vorwärts oder rückwärts einparkt, durch die spiralförmigen Kabel erreicht man unkompliziert die Anschlussstelle des Autos und behindert dabei nicht die benachbarten Autos!“

Die größte Herausforderung der E-Mobilität stellt für Annegret Wenger die Infrastruktur dar. „Es muss das Vertrauen geschaffen werden, mit einem E-Auto weite Strecken zurücklegen zu können und dabei keine Komforteinbußen zu haben“. Zudem sollten Missverständnisse bezüglich der Ökobilanz von Elektromobilität  aus dem Weg  geräumt werden.

Matthias Berlinger

Matthias Berlinger, ebenfalls EnBW-Mitarbeiter, ist seit August 2019 glücklicher Besitzer eines Mercedes EQC. Die regelmäßige Nutzung der elektrischen Poolfahrzeuge der EnBW haben ihn dazu animiert, auf ein E-Auto umzusteigen. Er findet das Laden am Arbeitsplatz sehr gut und ist der Meinung, dass das auch die Zukunft sein muss. Sein Privat-Fahrzeug lädt er nur einmal pro Woche, hauptsächlich am Konzernsitz in Karlsruhe.  Aufgrund der kurzen Strecke zu seinem Arbeitsplatz und der Größe der Batterie, müssen keine weiteren Ladevorgänge pro Woche stattfinden. Deshalb hätte sich Matthias Berlinger auch für ein E-Auto entschieden, wenn sein Arbeitgeber keine interne Ladeinfrastruktur angeboten hätte.

„Das Lastmanagement ist wirklich intelligent!“

Bei der Hotelauswahl spielt die Ladeinfrastruktur für Matthias Berlinger allerdings eine große Rolle: „Ich wähle die Hotels danach aus, ob sie über Ladestationen verfügen. Die Hotels sind da aber mittlerweile sehr fortschrittlich!“ Was dem EnBW-Mitarbeiter an unserer Ladelösung am Besten gefällt, ist der Komfort – er muss im Gegensatz zu anderen Ladesäulen nicht das eigene Kabel anbringen und kann den Ladevorgang bequem per QR-Code starten. Zudem ist er vom intelligenten Lastmanagement begeistert: „Wenn ein E-Auto nur mit 7 kW lädt, kann die restliche Leistung an andere Autos abgegeben werden – das ist wirklich intelligent!“

Als größte Herausforderung für die E-Mobilität sieht Matthias Berlinger auf der einen Seite die geringe Menge an E-Fahrzeugen auf dem Markt und auf der anderen Seite sowohl private Ladeinfrastruktur als auch beim Arbeitgeber. Im Alltag mit E-Auto sind für ihn die größte Herausforderungen Autobahn- und Urlaubsfahrten. Aber auch hierfür hat er inzwischen eine Lösung gefunden, mit der seine Familie mehr als zufrieden ist: „Wenn der Akku gelb wird, legen wir eine Mittagspause ein. So kann inzwischen unser E-Auto laden an und danach geht’s weiter.“

Wir bedanken uns bei allen Interviewteilnehmern für ihre spannenden Einblicke in den Alltag mit einem E-Auto oder Hybrid und wünschen weiterhin viel Freude damit! ?

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